Die Flora und Fauna der Ostfriesischen Inseln

Die Schmetterlinge
der Ostfriesischen Inseln

Zusammenfassung

Neben den Käfern waren die Schmetterlinge, hier besonders die Großschmetterlinge, die ersten auf den Ostfriesischen Inseln untersuchten Insektengruppen. Die älteste der insgesamt ausgewerteten 62 Arbeiten stammt aus dem Jahr 1880. Der Insel-Artenbestand von 32 Tagfaltern repräsentiert einen Anteil von 17 % der deutschen und 27 % der niedersächsischen Fauna (Tab. 1).

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Tab. 1: Anzahl der bislang nachgewiesenen Schmetterlingsarten der Ostfriesischen Inseln (Erklärung der Abkürzungen).

Trotz der vergleichsweise niedrigen Raten dürfte damit der aktuelle Insel-Bestand indigener Arten bekannt sein. Für die wesentlich artenreichere Gruppe der Nachtfalter ergeben sich mit 344 nachgewiesenen Arten zwar deutlich höhere Raten (27 bzw. 37 %), dennoch dürfte das Insel-Spektrum damit noch nicht vollständig bekannt sein: Wichtige jahreszeitliche Aspekte wurden z.B. bei der Erfassung bislang nicht abgedeckt. Außerdem wurden erst vier Inseln intensiver untersucht, drei davon in jüngerer Zeit (Norderney, Wangerooge, Mellum). Hierbei wurden allein 17 indigene Arten als Erstfunde für die Inselkette ermittelt.

Im Hinblick auf die Großschmetterlinge relativ gut untersucht sind die beiden größten Inseln Borkum und Norderney mit 288 bzw. 249 Arten und das wesentlich kleinere Wangerooge mit 173 Arten. Die wahrscheinlich am besten untersuchte Insel dürfte Mellum sein, wo durch mehrjährige Lichtfang-Erfassungen insgesamt 169 Arten nachgewiesen wurden, darüber hinaus noch zahlreiche wandernde und nicht indigene Arten. Die übrigen Inseln sind aufgrund der nur vereinzelten und meist alten Fundmeldungen völlig unzureichend untersucht. Die Erfassungssituation im Hinblick auf die Kleinschmetterlinge erweist sich als noch schlechter: Lediglich von der Insel Borkum existieren umfangreichere Daten aus den 1890er und 1930er Jahren; aktuelle Bestandserhebungen fehlen völlig. So verwundert es nicht, dass von den für Deutschland bekannten 2.150 Arten auf den Inseln bislang nur 328 (= 15 %) bestätigt wurden.

Die Angaben zu den Habitatpräferenzen der einzelnen Arten auf den Inseln sind für die Gruppe der Schmetterlinge insgesamt recht fundiert. Für 96 % aller Arten waren entsprechende Daten verfügbar. Mit Ausnahme der Extrem-Lebensräume der Vor- und Weissdünen sowie der Salzwiesen beherbergen die übrigen Biotope jeweils über 100 Arten, oft sogar fast 200. Das reiche Angebot an (z.T. standortfremden) Pflanzen und viele windgeschützte Stellen machen die Siedlungsbereiche für viele Falterarten attraktiv.

Weiterführende Artikel

Folgende Artikel beinhalten detaillierte Informationen zu den Vertretern dieser Gruppe:

 

Basierend auf einem Artikel von:

Dr. Rolf Niedringhaus
Prof. Dr. Volker Haeseler
Prof. Dr. Peter Janiesch
Carl-von-Ossietzky-Universität
Fakultät V, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften
D–26111 Oldenburg
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Stand: 02/2009