Die Flora und Fauna der Ostfriesischen Inseln

Die Käfer der Ostfriesischen Inseln

Zusammenfassung

Käfer sind traditionell eine recht gut untersuchte Insektengruppe. Dies trifft auch für die Ostfriesischen Inseln zu, wie die ausgewerteten 222 Käfer-Verzeichnisse von 1865 bis 2007 belegen. Die 1.783 von der Inselkette nachgewiesenen Arten (Tab. 1) entsprechen 27 % der deutschen aus über 6.500 Arten bestehenden Käferfauna. Im Vergleich zu den anderen artenreichen Insektengruppen (Schmetterlinge, Hautflügler, Fliegen) ist das der höchste Erfassungsgrad (s.u.).

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Tab. 1: Anzahl der bislang nachgewiesenen Arten der Käfer der Ostfriesischen Inseln (Zahlen in Klammern: unzureichend untersucht; Erklärung der Abkürzungen).

Besonders hervorzuheben sind auch hier die umfangreichen, alle Käfer-Familien berücksichtigenden Aufsammlungen auf Borkum durch O. Schneider gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts sowie durch F. und R. Struve aus dem Zeitraum 1930-1940. Damals wurden auf Borkum bereits über 75 % aller Käferarten der Inselkette festgestellt. Ein Vergleich der Artenzahlen der Wasserkäfer, Laufkäfer, Kürzflüglerartigen, „Diverse“ und phytophage Käfer zeigt, dass die beiden ersten Gruppen mit 43 bzw. 39 % der jeweiligen deutschen Inventare am besten untersucht sind, gefolgt von den Kurzflüglerartigen mit 33 %. Die mit 23 bzw. 21 % deutlich niedrigeren Werte für die phytophagen und „diversen“ Käferfamilien dürften zum Teil auch durch eingeschränkte Besiedlungsmöglichkeiten (z.B. durch geringere Waldanteile auf den Inseln) verursacht werden.

Wie bei den gut untersuchten Gruppen der Wanzen und Zikaden zeigen sich auch bei den Käfern deutliche Beziehungen zwischen den Artenzahlen und der Flächengröße bzw. Habitatdiversität der Inseln. Da bei den meisten älteren Literaturmeldungen Angaben zur Biotopverteilung der einzelnen Arten fehlen oder unzureichend sind, sind auch die entsprechenden Artenzahlen für die verschiedenen Biotoptypen lediglich erste Annäherungen. Es zeigt aber dennoch, dass in fast allen Lebensräumen jeweils mehrere Hundert Käferarten vorkommen, z.T. sogar über 600. Die naturnahen Primär-Biotope weisen mit fast 1.400 Arten annähernd doppelt so viele Arten auf wie die Sekundär- Biotope. Der Anteil der ausschließlich in diesen vom Menschen beeinflussten Bereichen vorkommenden und nicht zum ursprünglichen Insel-Inventar gehörenden Arten ist mit 87 gering.

Weiterführende Artikel

Folgende Artikel beinhalten detaillierte Informationen zu den Vertretern dieser Gruppe:

 

Basierend auf einem Artikel von:

Dr. Rolf Niedringhaus
Prof. Dr. Volker Haeseler
Prof. Dr. Peter Janiesch
Carl-von-Ossietzky-Universität
Fakultät V, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften
D–26111 Oldenburg
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Stand: 02/2009