Die Flora und Fauna der Ostfriesischen Inseln

Die Wirbeltiere der
Ostfriesischen Inseln

Zusammenfassung

Von den auf den Ostfriesischen Inseln nachgewiesenen 24 Arten der Süßwasserfische sind lediglich Aal, Dreistacheliger Stichling und Zwergstichling sowie die aus dem marinen Bereich in brackige Gewässerabschnitte vordringenden Arten Flunder und Stint zur ursprünglich indigenen Fauna zu zählen. Die Bestände aller übrigen Arten sind auf Besatz durch den Menschen zurückzuführen.

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Tab. 1: Anzahl der aktuell auf den Ostfriesischen Inseln vorkommenden Wirbeltierarten.

Im Verlauf der letzten 130 Jahre wurden 12 Amphibien- und 6 Reptilienarten auf den Ostfriesischen Inseln angesiedelt oder eingeschleppt. Während die meisten Ansiedlungsversuche gleich zu Beginn scheiterten, haben sich drei Amphibien- und zwei Reptilienarten mehr oder weniger gut etabliert: Kreuzkröte (Bufo calamita), Grasfrosch (Rana temporaria), Teichmolch (Triturus vulgaris), Waldeidechse (Zootoca vivipara) und Zauneidechse (Lacerta agilis) müssen heute zur Inselfauna gerechnet werden. Die Kenntnisse über die Bestandssituation der Arten auf den einzelnen Inseln sind allerdings noch lückenhaft.

Zur Zusammenstellung der Avifauna der Ostfriesischen Inseln wurden 109 Publikationen aus dem Zeitraum 1850-2006 und die Datenbanken der Niedersächsischen Landesbehörden für Naturschutz ausgewertet. Insgesamt wurden auf den Ostfriesischen Inseln 352 Vogelarten nachgewiesen. Davon sind 104 als regelmäßige, 32 als unregelmäßige und 14 als nach 1985 verschwundene Brutvogelarten einzustufen. Für den Zeitraum 1994-2003 wurden 120 Brutvogelarten registriert (Tab. 1), davon 86 mindestens auf einer Insel regelmäßig brütend, 12 unregelmäßig (nicht in jedem Jahr brütend) und 22 sehr unregelmäßig und nur in größeren zeitlichen Abständen brütend. Insgesamt nutzen 234 Arten das Gebiet während des Zuges, 92 sind Wintergäste oder Standvögel. Die meisten für die Inseln ursprünglich typischen Lebensräume weisen nur wenige, zumeist spezialisierte Brutvogel-Arten auf. Die Sekundär-Lebensräume beherbergen dagegen ein deutlich breiteres Artenspektrum mit vielen Arten, die ausschließlich in diesen durch menschlichen Einfluss stark geprägten Bereichen brüten.

Zur rezenten Fauna der freilebenden Landsäuger sind 19 Arten zu zählen. Bei etlichen Arten (Igel, Feldhase, Kaninchen, Eichhörnchen, Dam- und Rehwild) beruhen die bestehenden Bestände in erster Linie auf gezielter Ansiedlung. Weitere Arten (besonders Kleinsäuger) wurden unbeabsichtigt eingeschleppt oder besiedelten die Inseln aktiv (z.B. der Bisam). Große Kenntnislücken bestehen bei der Beurteilung der Fledermausbestände der Inseln, aber auch die Kleinsäugerfauna zumindest einiger Inseln ist nur unzureichend bekannt.

Weiterführende Artikel

Folgende Artikel beinhalten detaillierte Informationen zu den Vertretern dieser Gruppe:

 

Basierend auf einem Artikel von:

Dr. Rolf Niedringhaus
Prof. Dr. Volker Haeseler
Prof. Dr. Peter Janiesch
Carl-von-Ossietzky-Universität
Fakultät V, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften
D–26111 Oldenburg
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Stand: 02/2009