Die Flora und Fauna der Ostfriesischen Inseln

Verschiedene, artenarme Insekten-
gruppen der Ostfriesischen Inseln

Zusammenfassung der Libellen, Geradflügler,
Staubläuse, Fransenflügler, Netzflügler u.a.,
Köcherfliegen u.a. sowie Flöhe u.a.

Von den für Deutschland nachgewiesenen ca. 33.500 Insektenarten (KLAUSNITZER 2003) machen die im folgenden zusammengefassten Gruppen (Tab. 1) lediglich 5 % aus.

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Tab. 1: Anzahl der bislang nachgewiesenen Arten verschiedener, artenarmer Insektengruppen der Ostfriesischen Inseln (Erklärung der Abkürzungen).

Der Erfassungsstand ist sehr unterschiedlich: Während bei den limnischen Gruppen die Libellen mit 26 auf den Inseln nachgewiesenen Arten und einem entsprechenden Anteil von 33 % der deutschen Fauna gut untersucht sind, weisen die Köcherfliegen mit 29 Arten lediglich einen Anteil am deutschen Inventar von 9 % auf. Libellen wurden auf allen Inseln systematisch erfasst, die Nachweise für Köcherfliegen beruhen dagegen auf Beifängen. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass die generellen Besiedlungsvoraussetzungen für Libellen auf den Inseln sicherlich günstiger sind als für Köcherfliegen, von denen z.B. keine Art in Brackgewässern gefunden wurde. Dies trifft noch stärker für Eintagsfliegen (lediglich zwei wahrscheinlich nicht indigene Arten auf den Inseln) und Steinfliegen (überhaupt keine Insel-Nachweise) zu.

Die Gruppe der Geradflügler (Heuschrecken, Ohrwürmer und Schaben) ist trotz aktueller, intensiver Erfassungen mit lediglich 17 % der für Deutschland bekannten Arten vertreten. Hierbei macht sich bemerkbar, dass ein Großteil besonders der Heuschrecken ihren Verbreitungsschwerpunkt in Süddeutschland besitzt, der Anteil des Insel- Inventars am niedersächsischen steigt daher auch auf fast ein Drittel.

Hohe Erfassungsdefizite sind bei den Staubläusen zu erwarten, da keine systematischen Erhebungen vorliegen. Mittels einiger älterer Einzelnachweise wurden von den 95 für Deutschland bekannten Arten immerhin 12 nachgewiesen. Etwas günstiger erscheint die Situation bei den Fransenflüglern und Netzflüglern (inkl. Schlamm- u. Schnabelfliegen). Mehrere ältere Erfassungen v.a. auf Borkum und einige aktuelle Einzelfunde erbringen insgesamt 46 Fransenflüglerund 19 Netzflügler-Arten, die 19 bzw. 17 % der jeweiligen deutschen Fauna entsprechen. Die Wirbeltier-Parasiten (Flöhe und Tierläuse) wurden bislang kaum untersucht. Das hohe Erfassungsdefizit betrifft dabei in erster Linie die Gruppe der Tierläuse: Von den über 640 aus Deutschland bekannten Arten wurden lediglich 16 auf den Ostfriesischen Inseln nachgewiesen (= 2,5 %). Mit den 20 auf den Inseln (v.a. Borkum) nachgewiesenen Floh-Arten wurden dagegen 28 % der aus Deutschland bekannten Spezies bestätigt.

Weiterführende Artikel

Folgende Artikel beinhalten detaillierte Informationen zu den Vertretern dieser Gruppe:

 

Basierend auf einem Artikel von:

Dr. Rolf Niedringhaus
Prof. Dr. Volker Haeseler
Prof. Dr. Peter Janiesch
Carl-von-Ossietzky-Universität
Fakultät V, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften
D–26111 Oldenburg
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Stand: 02/2009