Die Flora und Fauna der Ostfriesischen Inseln

Die ostfriesische Inselkette

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Abb.: Der ostfriesischen Festlandsküste ist eine Kette von 7 größeren, bewohnten und 4 kleineren, z.T. nur zeitweilig durch Naturschutzwarte bewohnte Inseln vorgelagert (verändert nach FARKE & CZECK 1999).

Die ostfriesische Inselkette erstreckt sich auf einer Länge von 90 Kilometern vor der niedersächsischen Festlandsküste (Abb. s.o.). Die größte und zugleich am westlichen Rand gelegene Insel ist Borkum, die weiteren bewohnten Inseln sind von West nach Ost: Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Außerdem gibt es noch 4 weitere, kleine Inseln, die z.T. lediglich zeitweise von Naturschutzwarten bewohnt werden: Lütje Hörn östlich von Borkum (o. Abb.), Memmert südwestlich von Juist, Minsener Oog als aufgespülte Insel südöstlich von Wangerooge und Mellum am östlichen Rand der Inselkette. Mit 156 km² Gesamtfläche (Tab.1) machen die Inseln lediglich 5 % des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer (Nationalpark) aus.

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Tab.1: Flächengrößen und Festlandsabstand der Ostfriesischen Inseln (im Wesentlichen nach Kartierungen aus dem Jahr 2004: NATIONALPARKVERWALTUNG NIEDERSÄCHSISCHES WATTENMEER 2004).

Die Ostfriesischen Inseln als Schwemmsandkörper sind keine stabilen Gebilde; ihre Größe, Form und geographische Lage werden bestimmt durch das Zusammenspiel von Tidenhub, Wellenschlag und den daraus resultierenden Strömungsverhältnissen und Sedimentbewegungen (Insel-Entstehung).

Die Düneninseln sind ein hochdynamischer Lebensraum. Es laufen verschiedenste Prozesse ab, die zur Verlagerung und Veränderung der Inseln beitragen. Diese sind zwar natürlich, beeinträchtigen jedoch die Möglichkeiten zur Besiedlung durch den Menschen erheblich. Seit den ersten Siedlungen im küstennahen Raum sucht der Mensch immer wieder diese Prozesse zu verlangsamen oder an bestimmten Stellen zu verhindern (Inselschutz).

Schon früh standen die Ostfriesischen Inseln im Interesse der Forschung. Zunächst wurden die Inseln floristisch, später auch faunistisch kartiert und festgestellt, dass sie entgegen der damals landläufigen Meinung sehr artenreich sind.

Die Inselkette gehört zu den wärmsten Gebieten Norddeutschlands: Aufgrund der ausgleichenden Wirkung des Meeres wird das Inselklima insgesamt durch geringere tages- und jahreszeitliche Schwankungen geprägt. Der Einfluss der Seewinde führt im Allgemeinen zu einer rascheren Abfolge der Wetterabläufe (Klima).

Zwar gehen die Anfänge des Inseltourismus schon bis in das 18. Jahrhundert zurück, der Massentourismus gehört jedoch zu den neueren Erscheinungen auf den Ostfriesischen Inseln und hat zu erheblichen Beeinträchtigungen des Lebensraums geführt (Tourismus).

Im Verlaufe des 20. Jahrhunderts wurden von Seiten des Naturschutzes verschiedene Schutz-Maßnahmen angestrebt. Schlussendlich wurde die Gründung des Nationalparks "Niedersächsisches Wattenmeer" durchgeführt, um das empfindliche Ökosystem Wattenmeer mit den Düneninseln und seiner Flora und Fauna effektiv schützen und trotzdem durch den Menschen nutzen zu können.

Basierend auf einem Artikel von:

Dr. Rolf Niedringhaus
Carl-von-Ossietzky-Universität
Fakultät V, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften
D-26111 Oldenburg
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Stand: 02/2009